Unter diesem Motto fand das Seminar von Nikolaus Franke heute Nachmittag statt. Bei seinem Vortrag konzentrierte er sich nicht auf eine spezielle Verführung, sondern ging das Thema von der allgemeinen Seite her an.
Er selbst ist Pfarrerssohn, hat Politikwissenschaften studiert, arbeitet aber mittlerweile beim Weißen Kreuz, um Menschen zu helfen, die der digitalen Verführung nicht widerstehen konnten. Er selbst hat selbst drei Jahre lang Pornos geschaut, weswegen er sich häufig auch gerade mit diesem Thema bei seinen Vorträgen beschäftigt.
Die Wirkung der neuen Medien setzt in unserem Entwicklungsprozess an. Da, wo wir geprägt werden, Erfahrungen machen und Entscheidungen treffen müssen, sind wir durch die neuen Medien beeinflussbar. Nikolaus hat ein anschauliches Beispiel dabei, wie Fernsehen wirkt: 4-jährige, die keine bis eine Stunde Fernsehen am Tag schauen, zeichnen Menschen mit Armen, Beinen, Händen, Füßen und einem wohlproportionierten Kopf. Hingegen zeichnen 4-jährige mit einem Fernsehkonsum von drei Stunden oder mehr, Menschen ohne Hände und Füße (geschweigedenn Fingern oder Zehen); und die Augen sind überproportional groß.
Die geistliche Entwicklung von der Rettung zum Ziel geht von der Entscheidung für Jesus leben zu wollen, über die Nachfolge zu Heil, Lohn und Ehre. Von diesem direkten Weg werden wir durch Verführung / Versuchung abgelenkt.
Quellen der Verführung können zum Beispiel sein:
die Welt
die menschliche Natur
Satan
unsere Mitmenschen
Gottes Prüfung
Die Folgen dieser Verführungen können ganz unterschiedlich sein:
Nikolaus Franke mahnt zur Vorsicht vor “Alibi-Frömmigkeit”, wie zum Beispiel dem Satz “Ich warte, bis mich Gott dazu beruft etwas zu tun” (und solange kann ich ja zocken). Auf solche Alibis soll man nicht reinfallen, sondern zukunftsorientiert denken.
Zukunftsorientiertes Denken macht Nikolaus an dieser Überlegung fest:
Wo will ich in 10 Jahren sein?
Und das sowohl geistlich…
… als auch persönlich…
Die neuen Medien sind ein gutes Mittel, um genau diese geistlichen und persönlichen Herausforderungen zu umgehen. Internetkommunikation (Facebook u.ä.) umgeht echte Kommunikation. So ersetzt neuerdings “<3″ ein gesagtes “Ich mag dich”. Dadurch, dass man echte Kommunikation umgeht, verlernen wir es, aus Herausforderungen zu lernen.
Einen Christen erkennt man grob an vier Merkmalen:
Diese Merkmale werden durch unsere digitalisierte Welt verändert. Tat und Ethik sind durch die vielen (Des-)informationen negativ beeinflussbar.
In Mt 5,13ff steht, wir sollen das Salz der Erde und das Licht der Welt sein. Aber es ist wohl der größte “Leuchtkraftverhinderer”, allein in seinem Zimmer zu sitzen und zu zocken, zu chatten, …
Neue Medien sind:
Lebenszeitvernichtungsapparate: Jegliche digitale Verführung frisst Zeit.
Nachfolgeblockierungsapparate: All das vermeidet Nachfolge eher, als dass es sie unterstützt.
Entwicklungsvermeidungsapparate
Bedürfnisübertüncher
Wie wäre es mit einem Selbstversuch??
Eine Woche ohne…
… zocken, Facebook, (Des-)information, unkontrolliertes Surfen
Die knallharte Abhängigkeit von digitalen Medien wird spätestens nach dieser Woche des Verzichtes deutlich.
Poste mal auf Facebook, wie du zum Glauben gekommen bist. Wen bitte interessierts, wie die neue Kaffemaschine von Herrn Meyer aussieht??? DAS ist Desinformation! Da ist es doch wesentlich interessanter, wie DU zum Glauben gekommen bist. Aber nein, sowas macht man nicht, das ist uncool, das macht keiner, was denken dann meine Freunde von mir?
Hab Mut zu diesem Selbstversuch! Es ist mit Sicherheit eine Herausforderung. Persönlich und geistlich.